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Podiumsdiskussion im Allgäuhaus zum Thema Familienerholung

Warum Familienerholung gerade jetzt so wichtig ist
Das Kolping-Allgäuhaus in Wertach feiert sein 50-jähriges Bestehen – zum Auftakt kommt Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr


Seit einem halben Jahrhundert bietet das Kolping-Allgäuhaus in Wertach Erholung für Familien an – was in diesem Jahr mit einem vielfältigen Geburtstagprogramm gefeiert wird. Zum Auftakt gab es eine
Podiumsdiskussion mit einem Impulsvortrag von prominenter Seite. SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr, Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hatte den weiten Weg nach
Wertach gemacht, um über die Familienerholung zu sprechen und sogar eine „Wunschliste“ von Hausleiter Gerwin Reichart mit nach Berlin zu nehmen.
Eines wurde an diesem Abend deutlich: Die Familien stehen seit der Coronakrise und durch die aktuellen Preissteigerungen gewaltig unter Druck. Dies untermauerte nicht nur Ulrike Bahr in ihrem Vortrag durch
aktuelle Zahlen, auch Landrätin Indra Baier-Müller betonte in ihrem Grußwort, dass es im Oberallgäu einen gesteigerten Bedarf an Beratungen gebe und „viele Kinder den sozialen Umgang miteinander verlernt
haben“. Ulrike Bahr brachte es so auf den Punkt: „Alle sind von den Krisen betroffen, aber nicht alle gleichermaßen.“ Familien seien besonders belastet durch die Inflation, und während der Coronakrise seien
es besonders Mütter gewesen, die an ihre Grenzen stießen. Eine traurige Bilanz: Auch die häusliche Gewalt und die Inobhutnahmen durch Jugendämter hätten in den letzten Jahren zugenommen. Umso wichtiger sei
es, Angebote für belastete Familien zu schaffen und zu unterstützen.

Hier kommt das Allgäuhaus ins Spiel. Als Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe steht die Familienerholung hier im Zentrum. Ulrike Bahr zeigte sich beeindruckt vom Haus: „Ich bin ganz geflasht, was hier alles
geboten wird“, sagte sie nach einem Rundgang. Unter dem Motto „Dieses Haus ist ein Geschenk“ betonte Dr. Laura Castiglioni vom Deutschen Jugendinstitut bei der Podiumsdiskussion: „Es ist so wichtig, dass
Familien eine schöne Zeit verbringen, aus dem Alltag heraus kommen und sich mit anderen austauschen können.“ Hausleiter Gerwin Reichart bestätigte: „Was die Gäste mit in den Alltag nehmen, ist nicht nur der
Erholungswert, sondern das sind die Freundschaften, die hier geschlossen werden und die Bilder, die im Kopf bleiben.“ Familienseelsorger des Bistums Augsburg Christian Öxler wies auf die Kontinuität hin, die das
Allgäuhaus den Familien biete: „Gerade für Kinder ist der Wiedererkennungseffekt wichtig.“ Für viele Stammgäste sei die Ankunft im Kolpinghaus wie ein „nach Hause kommen.“
Wer Geburtstag feiert, der darf sich auch etwas wünschen, und so gab Hausleiter Gerwin Reichart der Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr noch ein Anliegen mit auf den Weg: Um den Familien, insbesondere
den finanziell schwachen und jenen mit einem pflegebedürftigen Familienmitglied, weiterhin Erholung auf allen Ebenen bieten zu können, sei eine personelle und strukturelle Förderung solcher Häuser nötig.
„Gerade im Hinblick auf Sozialpädagogik und Seelsorge“, wie Reichart erklärte. Bereits im Gepäck hatte sozusagen Wertachs Bürgermeisterin Getrud Knoll ihr Geschenk zum 50-Jährigen:
„Das gewünschte Buswartehäuschen wird noch im Jubiläumsjahr aufgestellt“, versprach sie unter großem Beifall der Gäste.

Die Podiumsgäste Dr. Laura Castiglioni vom Deutschen Jugendinstitut, MdB Ulrike Bahr, Christian Öxler, Familienseelsorger im Bistum Augsburg, Moderatorin Katja Weh-Gleich und Hausleiter Gerwin Reichart
Im Gespräch (von links nach rechts): Hausleiter Gerwin Reichart, Familienseelsorger im Bistum Augsburg Christian Öxler, Dr. Laura Castiglioni vom Deutschen Jugendinstitut und MdB Ulrike Bahr mit Moderatorin Katja Weh-Gleich

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